Diese eine Liebe – Ode an die Gegenwart

Diese eine Liebe – Ode an die Gegenwart

 

 

Well hello,

heute möchte ich mit euch über das schönste und gleichzeitig
schmerzhafteste Thema der Welt reden: die Liebe. Eigentlich ist das jetzt keine
wirkliche Überraschung, sie spielt nahezu immer eine Rolle in meinen Texten
aber heute ist sie die Hauptfigur.

Ohne Liebe kein Leben. Ihr kennt diese grausame Nazistudie
in denen Neugeborenen keine Zuneigung und Berührungen gegeben wurde, woraufhin
sie gestorben sind, obwohl sie alles andere hatten, was es zum Überleben
braucht. Was wäre die Welt ohne Liebe? Sie bringt uns dazu Kunst zu schaffen,
Farben noch farbiger zu sehen, zu schweben und gleichzeitig lässt sie uns
tränenüberströmt in der Überzeugung, dass wir alleine sterben werden, mit Eis
lethargisch auf der Couch im dunklen Zimmer liegen. Diese Sache mit dem Eis,
war wahrscheinlich eine brillante Werbestrategie von Mövenpick in den 90ern –
aber tatsächlich habe ich immer den Eindruck, dass es mir hilft 😉 .

Ich habe viele Beziehungen in meinem Leben geführt – leider
hat keine so richtig lange gehalten, auf der anderen Seite stelle ich mir immer
vor, dass ich den Highway der Liebe nehme, in dem ich im Schnelldurchlauf all
das erlebe, was andere Menschen in langen, unglücklichen, toxischen und sich
selbst verlierenden Beziehungen durchmachen. Vielleicht habe ich also einfach
Glück, ich kenne mittlerweile mich, meine Prioritäten und meine Vorstellungen von
einer Beziehung recht gut, glaube ich. Genau das habe ich vor ziemlich genau
einem Jahr und 3 Monaten schon gesagt und dann kam sie. Diese eine Liebe
(Shoutout an Feine Sahne Fischfilet). Fuck war ich happy – der Hormoncocktail
flutete meinen Körper – ich war der Meinung sie gefunden zu haben: die Liebe
meines Lebens (Spoiler: not). Die Person war, wie ich sie mir manifestiert
habe, die Ansichten über das Leben, die Welt, Harmonie usw. waren nahezu
identisch. Ich will nicht länger schwärmen – sonst fuck ich mich wieder selber
ab. Denn am Ende des Tages kam nach 7 Monaten Bilderbuchbeziehung ohne
besondere Zwischenvorkommnisse der Cut: die Trennung. Ich sage das wirklich vorwurfsfrei
– jeder hat die freie Entscheidung, keiner Ansprüche auf Besitz – so
funktioniert die Liebe. Wir wollen sie festhalten, konservieren – binden uns
mit Besitz, Hochzeit, Kindern – in dem Glauben, dass wir die Liebe gefangen
nehmen können – THAT’S NOT PART OF THE DEAL mein Freund.

Nun ja – ich erwähne das, weil ich an diesem Punkt richtig
damaged war: Ich war wirklich der festen Überzeugung, die Liebe meines Lebens
gefunden zu haben – es riss mir also komplett den Boden unter den Füßen weg und
so sehr ich immer der Überzeugung bin, es hat alles sein Gutes, fällt es mir
heute, über ein halbes Jahr später, immer noch schwer das Gute in dieser
Trennung zu sehen. So kommt meine Logik ins Wanken, ich fühlte mich gut
vorbereitet auf diese Beziehung, die Tiefe und gleichzeitige Freiheit, ich
hatte mein Lehrgeld durch viele Beziehungen gefühlt mit viel Trinkgeld bezahlt
und kannte mich selbst so gut, dass ich wusste, dass ich mich nicht mehr zu
verstellen brauche. Die Rahmenbedingungen waren also perfekt. Auf was wollte mich
nun also dieser Highway vorbereiten, dass ich Vollspeed durch meinen Traum
einer Beziehung raste? Ich sehe den Sinn teilweise immer noch nicht, aber diese
Geschichte braucht ja eine Pointe:

Wie ich oben erwähne können wir im Leben Liebe nicht
festhalten, so sehr wir es versuchen. Liebe ist im Unterschied zu Verliebtheit
echt harte Arbeit, wenngleich sie die lohnenswerteste Arbeit der Welt ist. Ich
bilde mir ein, dass das meine Lektion war – das Glück kann man nicht
festhalten, man kann es in dem Moment genießen wo es da ist, man kann es fühlen
inhalieren, sich komplett in es hinein ziehen lassen. Aber man kann es nicht
festhalten. Von einem auf dem anderen Moment ist es weg – und dann bleiben zwei
Optionen: Erinnerung oder Schmerz. Ich entscheide mich für beides. Schmerz ist
so ein starkes Gefühl, es lässt mich fühlen, dass ich am Leben bin. Aber nur
wenn ich die Kontrolle darüber habe – über das Einzige was ich kontrollieren
kann: Wie gehe ich mit Situationen um. Und wenn ich will ziehe ich die Karte der
Erinnerung, in der ich mit einer wunderschönen Frau Stand Up Paddel auf einem
See fahre, die mir tief in die Augen schaut und fragt, ob sie mich zum ersten
Mal küssen darf.

“Diese eine Liebe – Werd ich nie bereuen -Ja, diese eine Liebe – Auch wenn du mich enttäuscht.“ 

(Feine Sahne Fischfilet – Diese eine Liebe)

Peace out.

 Verfasst am 17.09.2023

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